– Mindestalter: 12 Jahre –
Spiele machen nicht nur Spaß, sondern können insbesondere einer jungen Zielgruppe einen leichten Zugang zu gesellschaftlichen und politischen Themen bieten. Der fünftägige Workshop bietet hierzu drei Ansatzpunkte, um politische Bildung über Games aufzubereiten:
- Spiele prägen wie andere Medien auch das Weltbild der Nutzer*innen – meist ohne, dass diese sich dessen bewusst sind. In dieser Variante des Workshops dekonstruieren die Teilnehmer*innen die Botschaften von Spielen und diskutieren sie im Kontext der eigenen Lebenswelt.
Beispiel: Bei einem Workshop zum Thema „Gender und Rollenbilder“ betrachten die Teilnehmer*innen anhand der Held*innen aus bekannten Spielen männliche und weibliche „Idealbilder“ näher.
- Spiele sind ein Raum, in dem Verhaltensweisen, Normen und Werte erprobt, Grenzen ausgetestet und Kreativität ausgelebt werden können. So übernehmen Spieler*innen in der Regel verschiedene Rollen oder gestalten bzw. beeinflussen die Spielwelt selbst mit. Spiele sind somit ein risikofreier Raum, in dem die eigene gesellschaftliche Rolle reflektiert werden kann. Auch hier bieten Spiele zahlreiche Ansätze zur Dekonstruktion und Konstruktion von Normen und Werten, die über den spielerischen Zugang mit den Teilnehmer*innen erarbeitet, diskutiert und vertieft werden können.
Beispiel: Ein Workshop, der sich mit dem Wert von Freiheit beschäftigt, kann ein Rollenspiel zum Inhalt haben, in dessen Spielwelt keine freie Gesellschaft existiert. Die Teilnehmer*innen können über die Erfahrungen aus der Spielwelt den Wert von Freiheit und ihre Bedeutung in ihrem Alltag reflektieren.
- Es gibt auch zahlreiche Spiele, die speziell für den Zweck entwickelt wurden, politische und gesellschaftliche Themen zu vermitteln. Solche Spiele eignen sich sowohl für den Einstieg als auch die Vertiefung eines Themas. Da derartige Spiele gezielt Themenkomplexe bearbeiten, konzentriert sich der Workshop stark auf das Spielen selbst, unterbricht dieses jedoch regelmäßig, um methodische Einschübe, Einordnungen oder Ergänzungen zu präsentieren bzw. Raum für Diskussion und Reflexion zu schaffen.
Ein Beispiel für diese Art von Spielen ist „Through the Darkest of Times“, in dem die Spieler*innen in die Rollen von Widerstandskämpfern im Dritten Reich schlüpfen. Das historisch gut recherchierte Spiel bietet so einen zielgruppengerechten Zugang, um sich mit diesem schwierigen Thema zu beschäftigen und einen Transfer in unsere Zeit zu ermöglichen.
Anhand dieser Zugänge und Methoden werden Spiele im Rahmen des Workshops gezielt genutzt, um politische und gesellschaftliche Themen zu bearbeiten. Die genauen Inhalte und der gewünschte Zugang können dabei je nach Anforderungen des Bündnispartners mit den Referenten abgesprochen werden. Der konkrete Ablauf des Workshops wird dann in Rücksprache mit den Bündnispartnern für die Zielgruppe und das Thema individuell angepasst.